Leonie Mäser ist neue Hessische Rapsblütenkönigin
Was die heimische Ölpflanze Raps für Landwirtschaft und Verbraucher bedeutet, erklärten Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Ernst Winfried Döhne, Vorsitzender der Hessischen Erzeugerorganisation für Raps, Stefan Wagner, Betriebsleiter des Kronenhofs und Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Hochtaunus und die Hessische Rapsblütenkönigin Theresa I. sowie ihre Nachfolgerin Leonie I. beim heutigen Pressegespräch des HBV zur Rapsblüte auf dem Kronenhof in Bad Homburg. Karsten Schmal informierte insbesondere über die aktuelle Entwicklung, Leistungen und Vorteile des Rapsanbaus in Hessen. Ernst Winfried Döhne stellte die vielfältige Nutzung von nachhaltig erzeugtem Raps sowie die Nutzung als Biokraftstoff vor. Als Highlight folgte die offizielle Krönung der neuen Hessischen Rapsblütenkönigin Leonie I.
Rapsanbaufläche in Deutschland steigt
„Vielerorts bereichern die gelb blühenden Rapsfelder unsere Kulturlandschaft bereits wieder, von der Vollblüte sind wir jetzt nicht mehr weit entfernt“, sagte HBV-Präsident Karsten Schmal in seinem Statement. Grund für die verspätete Blüte seien die Kälte und der viele Regen in den letzten Wochen, dadurch habe sich das Wachstum der Pflanzen sehr verzögert. Generell habe der Rapsanbau in den letzten Jahren wieder deutlich zugelegt, so Schmal weiter. Im Spätsommer 2022 wurden in Hessen auf rund 45.400 Hektar Winterraps ausgesät. Die Rapsanbaufläche ist in Hessen im Vergleich zum Vorjahr etwa gleichgeblieben, deutschlandweit gab es laut der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) einen Zuwachs von rund 7,6 Prozent. „Das ist eine tolle Entwicklung, denn der Raps ist eine bedeutende Ölpflanze, die viele Vorteile für Bienen, Verbraucher und Landwirte bietet“, sagte der HBV-Präsident.
Nicht nur als Bienenfutter und Gesundungsfrucht in getreidereichen Fruchtfolgen bringe der Raps viele Vorteile, auch die Nebenprodukte des Raps würden signifikant zur Verbesserung der Ernährungsversorgung beitragen – Rapsschrot könne beispielsweise als gentechnikfreies Eiweißfuttermittel an Rinder, Schweine und Geflügel verfüttert werden und reduziere so die Abhängigkeit von Futtermittelimporten aus dem Ausland, erklärte der HBV-Präsident.
Vielfältige und nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten
Wie vielfältig der heimische Raps ist, zeigt seine Nutzung als Biokraftstoff: „Vom Rapsöl wird eine Hälfte als hochwertiges Speiseöl vermarktet, die andere Hälfte in Frankfurt zu Biodiesel verarbeitet und in Tanklagern des Rhein-Main-Gebiet dem Dieselkraftstoff beigemischt“, erklärte Ernst Winfried Döhne. Diese Nutzung sei durch einen Gesetzesentwurf des Bundesumweltministeriums jedoch gefährdet, da dieser ein Verbot des Einsatzes von Anbaubiomasse als Kraftstoff vorsehe. Döhne habe dafür kein Verständnis, da zum einen die Wirtschaftlichkeit des Rapsanbaus verschlechtert würde und zum anderen neue Importabhängigkeiten geschaffen würden. Er forderte: „Diese Gesetzesinitiative muss gestoppt werden.“
Auswirkungen der Wetterextreme
Betriebsleiter Stefan Wagner beschrieb die Entwicklung des Rapsanbaus im Kreisgebiet Hochtaunus und auf dem Kronenhof: „Der Rapsanbau war in diesem Jahr von Extremen geprägt, die Aussaat fand aufgrund der Trockenheit erst im September statt und jetzt haben wir eine extreme Feuchte zum Zeitpunkt der Blüte, was auch nicht optimal für den Raps ist.“ Trotzdem sei er hinsichtlich der diesjährigen Rapsernte zuversichtlich.
Neue Hessische Rapsblütenkönigin
Leonie Mäser, Leonie I., heißt die neue Hessische Rapsblütenkönigin. Die 23-jährige stammt von einem landwirtschaftlichen Betrieb aus Büdingen und hat International Real Estate Management an der Technischen Hochschule Aschaffenburg studiert. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit in den nächsten beiden Jahren die Bedeutsamkeit des Kreuzblütlers zu erläutern, unseren heimischen Rapsanbau zu repräsentieren und ihn dem Verbraucher näher zu bringen“, sagte Leonie I. in ihrer Ansprache.
Als Theresa I. hat Theresa Schmidt trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie und ihrem im letzten Jahr dazu gewonnenen Amt als Bundesvorsitzende der Deutschen Landjugend in ihrer Regentschaft mit großem Engagement für den Raps und seine vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten geworben. Sie berichtete von den Erfahrungen und ihren persönlichen Highlights aus ihrer Zeit als Hessische Rapsblütenkönigin: „Als Hessische Rapsblütenkönigin hatte ich die Chance, mit den Menschen auf Augenhöhe ins Gespräch zu kommen. So konnte ich Vorurteile aus der Welt schaffen und Verbraucher und Politik deutlich machen, warum der Raps für unsere Regionen so wichtig ist.“
Für ihren großartigen Einsatz in den vergangenen drei Jahren dankten Karsten Schmal und Ernst Winfried Döhne Theresa I. herzlich und wünschten Leonie I. einen guten und erfolgreichen Start in ihr neues Amt.