... dann sollte man entweder hinterfragen, ob diese überhaupt sinnvoll sind oder schnellstmöglich rotationsverzögernde Maßnahmen einsetzen. Da ersteres im Falle des Runden Tisches Landwirtschaft und Naturschutz Hessen von niemandem ernsthaft in Erwägung gezogen wird, sind wir dann also mitten in der Diskussion. Dreieinhalb Jahre sind nach der Unterschrift aller Beteiligten mittlerweile vergangen. Unterschriften, die im Lichte, besser im Schatten des verunglückten Insektenschutzpakets der damaligen Bundesregierung geleistet wurden und gleichzeitig erste vielversprechende Ansätze der Länder für innovativen, professionalisierten Naturschutz in der Offenlandbewirtschaftung neuen Mut machten. Unterschriften, die einen dreieinhalb Jahre langen Weg von umfangreicher Projekt- und Personalstellenfinanzierung des Landes Hessen provoziert haben, dem bisher keinerlei nennenswerten Ergebnisse für den Ausbau des Vertragsnaturschutzes entgegenstehen. Obendrein muss die Frage erlaubt sein, was Vereinbarungen im Sinne von strategischen Dialogen und Co überhaupt noch wert sind, wenn ein freundliches, aber bestimmtes Nein der Finanzressorts derzeit wohl jegliche Diskussion im Keim erstickt. Jetzt gilt es: Pragmatische Wege für schnelle Erfolge in der Umsetzung des Runden Tischs Landwirtschaft und Naturschutz finden. Ist es denn zielführend, wenn sich drei oder vier Beratungsstrukturen mit immer den gleichen Fragestellungen und Untersuchungsrahmen beschäftigen? Wird nicht mindestens eine Nachhaltigkeitsdimension in der Beratung landwirtschaftlicher Betriebe in Hessen etwas vernachlässigt? Sind die Grundsätze des innovativen, professionalisierten Naturschutzes, der positive Beiträge zum Betriebsergebnis liefert und kooperativ gedacht wird, wirklich schon überall durchgedrungen? Die hessische Landwirtschaft ist nach wie vor bereit, ihre Beiträge zu leisten, selbstverständlich auch naturschutzfachlicher Art. Aber die Zeit von Nulltarifen und Sprechkreisen ist jetzt auch wirklich vorbei.