Markt statt Bürokratie – HBV gegen Artikel 148 GMO

14.02.2025
Milchkühe Boxenlaufstall
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Karsten Schmal fordert nachhaltige Perspektiven für Milchbauern

Der Hessische Bauernverband (HBV) begrüßt die klare Haltung des hessischen Landwirtschaftsministers Ingmar Jung gegen die nationale Umsetzung des Artikels 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO). Karsten Schmal, Präsident des HBV, betont: „Es ist ein wichtiges Signal, dass Hessen gemeinsam mit anderen Bundesländern entschieden gegen eine zusätzliche Regulierungsflut für unsere Milchbauern eintritt. Die Einführung fester Lieferverträge zwischen Milcherzeugern und Molkereien bedeutet in erster Linie mehr Bürokratie, höhere Kosten und weniger unternehmerische Freiheit – ohne einen realen Vorteil für die Erzeuger.“

Bereits auf der Milchkonferenz des Bundeslandwirtschaftsministeriums 2023 hatte sich die große Mehrheit der Branchenvertreter gegen eine Anwendung des Artikels 148 GMO ausgesprochen. „Die Marktkräfte sollen weiterhin den Preis bestimmen, statt durch politische Vorgaben eingeengt zu werden. Die zunehmende Bürokratie bringt unsere Milchbauern an ihre Belastungsgrenze – statt ihnen zu helfen, verschärft sie die wirtschaftliche Unsicherheit“, so Schmal. 

Gleichzeitig verweist der Präsident des Hessischen Bauernverbandes darauf, dass es bereits erprobte Instrumente gibt, um Preisschwankungen abzufedern, wie die Preisabsicherung an der Börse oder Festpreismodelle. Viele Molkereien bieten bereits Festpreismodelle an, durch die Landwirte eine bestimmte Menge zu einem garantierten Preis absichern können. „Diese Instrumente sollten weiterentwickelt und genutzt werden, statt neue bürokratische Hürden zu errichten.“

Der Hessische Bauernverband fordert daher, dass sich die Bundesregierung im Rat der EU und bei der EU-Kommission klar gegen die nationale Umsetzung von Artikel 148 GMO ausspricht. „Unsere Milchbauern brauchen weniger Bürokratie und mehr unternehmerische Freiheit, um weiterhin in nachhaltige Produktion und mehr Tierwohl investieren zu können. Wer Zukunftsperspektiven für junge Landwirte schaffen will, muss – anstatt neuer Vorschriften – Planungssicherheit z.B. beim Stallbau für mindestens 20 Jahre garantieren“, so Schmal abschließend.

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