Landwirtschaft im Spannungsfeld der Politik

Heute wurde in Baunatal die 76. Landwirtschaftliche Woche Nordhessen – der traditionsreiche Auftakt der hessischen Landwirtschaftsbranche – eröffnet. Norbert Klapp, Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Kurhessen sowie stellvertretender Vorsitzender der AG Landwirtschaftliche Woche, beschrieb in seiner Eröffnungsrede die derzeitigen Herausforderungen und Zielkonflikte der Landwirtschaft – die Perspektive seitens der Politik sei verrutscht. Er betonte, dass endlich passende politische Rahmenbedingungen gebraucht würden, die aktiv vom Berufsstand mitgestaltet werden müssten.

Perspektive für den ländlichen Raum und Tierhaltung
„Der Ländliche Raum wird immer mehr zur Projektionsfläche für umweltbewegte Fantasien: Wir sollen unsere Natur für Photovoltaik-Anlagen, für Windkraft und für Leitungsbau zur Verfügung stellen. Wir sollen unsere Tiere vom Wolf fressen und unsere Felder vom Biber vernässen lassen – da stimmt doch die Perspektive nicht mehr“, betonte Norbert Klapp. „Überlagert von anderen Themen verabschiedet sich die Tierhaltung immer weiter aus ganz Deutschland und speziell auch aus Hessen. Wichtig wäre es, die Landwirtinnen und Landwirte bei Laune zu halten, die weitermachen wollen und endlich Rahmenbedingungen für Investitionen zu schaffen, um den weiteren Verlust von tierhaltenden Betrieben abzubremsen,“ plädierte Klapp.

LLH Direktor Andreas Sandhäger betonte, dass der LLH gerade in diesen schwierigen Zeiten gebraucht werde, um die Betriebe bei komplexen Entscheidungen zur Weiterentwicklung ihrer Betriebe zu unterstützen. Für die unternehmerischen Entscheidungen liefere die Landwirtschaftliche Woche Nordhessen immer wichtige Impulse.