ASP im Rheingau-Taunus-Kreis: erste Elektro-Zäune rund um Fundort aufgestellt
Zwischen den Eltviller Stadtteilen Erbach und Hattenheim wurde bei einem Wildschwein eine Infektion mit dem Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) festgestellt. Ein Jäger entdeckte den toten Frischling nahe des Rheinufers und übergab ihn dem Veterinäramt des Rheingau-Taunus-Kreises. Untersuchungen im Hessischen Landeslabor sowie dem FLI ergaben eindeutig positive Ergebnisse.
Maßnahmen zur Eindämmung
Um eine mögliche Ausbreitung des Virus in Richtung der Weinberge zu verhindern, wurden bereits am Dienstagabend Drohnen eingesetzt, um die Umgebung des Fundortes abzusuchen. Seit Mittwoch sind auch spezialisierte Kadaversuchhunde im Einsatz, unter anderem in der Nähe des Klosters Eberbach, einem Wildwechselgebiet. Bislang wurden keine weiteren infizierten Tiere gefunden.
Darüber hinaus hat das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU) in Zusammenarbeit mit dem Rheingau-Taunus-Kreis und lokalen Akteuren damit begonnen, taktische Elektrozäune zu errichten. Diese mobilen Zäune sollen eine Verbreitung des Virus in die Weinberge und weitere Regionen verhindern.
Im Rheingau-Taunus-Kreis sind damit ab sofort alle jagdlichen Unternehmungen untersagt, um das Wild nicht zu versprengen.
Ob eine Erweiterung der bestehenden Sperrzonen erforderlich wird, ist derzeit noch unklar. Das HMLU stimmt sich hierzu eng mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie europäischen Behörden ab. Sperrzone II, die zusätzliche Einschränkungen für Jagd und Tierhaltung mit sich bringt, bleibt ein zentrales Mittel zur Eindämmung der ASP.
Bedeutung der Afrikanischen Schweinepest
Das ASP-Virus ist für Schweine hochansteckend und fast immer tödlich, stellt jedoch keine Gefahr für Menschen oder andere Tiere dar. Der Verzehr von Schweinfleisch bleibt daher unbedenklich. Die Seuche hat jedoch erhebliche wirtschaftliche Folgen für die Schweinehaltung sowie die Land- und Forstwirtschaft.
Aktueller Status in Hessen
Seit dem ersten Nachweis der ASP in Hessen Mitte Juni wurden insgesamt 1.948 Wildschweinkadaver untersucht, von denen 537 positiv auf das Virus getestet wurden. In der vergangenen Woche kamen im Kerngebiet 30 weitere positive Funde hinzu, was durch die aktuell laufende Räumungssuche in den Kerngebieten begründet ist. Insgesamt wurden bisher etwa 91.000 Hektar mit Suchhunden und 94.000 Hektar mit Drohnen abgesucht.
Für Verbraucher besteht weiterhin keine Gesundheitsgefahr. Dennoch sind Jäger, Landwirte und Verantwortliche in der Schweinehaltung besonders gefordert, um die Ausbreitung einzudämmen und die Seuche langfristig zu bekämpfen.
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