Gestern besuchte Wiebke Knell, MdL, gemeinsam mit dem HBV-Präsident Karsten Schmal und HBV-Generalsekretär Hans-Georg Paulus den Betrieb Marienhof-Puten in Hungen.
Gemeinsam mit seiner Familie stellte Betriebsleiter Jürgen Müller seine Zuchtputen vor, die die Eier legen, aus denen später die Mastputen schlüpfen. Weiter zeigte er die Puten-Mast und die Direktvermarktung des Betriebes. Bei dem anschließenden Gespräch standen besonders die Themen im Fokus, die die Putenhalter derzeit beschäftigen, wie z.B. die anstehende Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung.
Müller betonte, dass Tierwohl sehr wichtig sei und in seinem Betrieb auch umgesetzt werde, aber die angedachte Reduzierung der Besatzdichten habe erhebliche finanzielle Auswirkungen für die Betriebe. Dadurch werde die Putenmast in Deutschland erheblich erschwert und im Vergleich zu anderen EU-Ländern nicht mehr wettbewerbsfähig. Betriebsaufgaben und eine Verlagerung der Putenmast ins Ausland wären die Folge. Dadurch werde der Selbstversorgungsgrad in Deutschland von 80 % auf unter 50 % sinken, wodurch der Anteil des Putenfleischs, das aus dem Ausland importiert wird, steigen würde. Zweifelhaft sei dabei, ob dies wirklich dem Tierwohl diene. Denn andere EU-Länder hätten deutlich geringere Anforderungen an die Putenhaltung als Deutschland. In der Diskussion wurde von allen Seiten bekräftigt, wie wichtig eine wettbewerbsfähige Tierhaltung in Deutschland sei. Denn nur so können wir Tierwohl auch umsetzen, aber dazu bedarf es eines maßvollen Vorgehens seitens der Politik.