Bodengesundheit und Landwirtschaft: Ohne fruchtbare Böden kein nachhaltiger Ackerbau

04.09.2024
Hofgespräch Boden
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Gemeinsames Hofgespräch Boden von IVA und HBV

Schmal, Gemmer, Jung
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Bei einem „Hofgespräch“ auf dem Hofgut Mehl in Frankfurt Nieder-Erlenbach stand heute das Thema Bodengesundheit im Mittelpunkt. Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) und der Hessische Bauernverband e. V. (HBV) luden gemeinsam ein, um über die herausragende Bedeutung des Bodens als Grundlage landwirtschaftlicher Produktion zu diskutieren.

In seinem Grußwort unterstrich HBV-Präsident Karsten Schmal die zentrale Rolle des Bodens als Fundament unserer Gesellschaft und der Landwirtschaft: „Der Boden ist eine endliche Ressource und somit die Grundlage unseres Lebens. Hier wachsen Nahrungsmittel, Futter für unsere Tiere und nachwachsende Rohstoffe. Wir müssen ihn verantwortungsbewusst und nachhaltig nutzen, um diese Lebensgrundlage langfristig zu sichern.“ Schmal betonte, dass es der Landwirtschaft trotz zunehmendem Flächenverbrauch gelungen sei, höhere Erträge zu erzielen, ohne die Umwelt zusätzlich zu belasten – ein Erfolg, der auf verantwortungsbewusster Bodennutzung basiert.

Minister Jung Hofgespräch Boden
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Der hessische Landwirtschaftsminister Ingmar Jung betonte: „Unsere Landwirte sind nicht nur Produzenten von Nahrungsmitteln, sondern auch die Hüter und Schützer unserer Böden. Es ist unerlässlich, dass wir sie als Gesellschaft und Politik in ihrem Bemühen unterstützen und die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, um eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung zu ermöglichen."

Den fachlichen Teil eröffnete Dr. Thorsten Scheile vom Industrieverband Agrar e.V. In seinem Vortrag stellte er vor, dass es von oberster Priorität sei, die Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln sowie weiteren Rohstoffen über eine nachhaltige Bodennutzung sicherzustellen. Seine Kernbotschaft: „Auf einem gesunden Boden werden hohe Erträge erzeugt, dafür muss er optimal mit Nährstoffen versorgt und Erträge mit Pflanzenschutz abgesichert werden.“ Digitale Lösungen, wie bspw. eine teilflächenspezifische Bodenuntersuchung, tragen dazu bei, die örtlichen Bodenunterschiede besser zu verstehen und in die Bewirtschaftung zu integrieren.

Hofgespräch Boden
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Dr. Elke Bloem vom Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde, stellte mit einem Vortrag zum Thema „Düngung – Nahrung für die Bodenfauna und Baustein der Bodenfruchtbarkeit“ die Bedeutung der Nährstoffversorgung heraus. Bloem: „Organische Dünger in Kombination mit Mineraldüngern haben das Potenzial, das Bodenleben zu fördern und die Bodenfruchtbarkeit signifikant zu erhöhen.“

Stephan Brand vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) stellte das „Hessische Forum Landwirtschaft & Boden“ vor, das daran arbeitet, gemeinsam praxisnahe und wirksame Lösungen für eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung zu entwickeln.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Besichtigung eines Bodenprofils und der Bodenansprache durch Dr. Matthias Mehl, dem Betriebsleiter des Hofguts Mehl. Er erklärte: „Durch die langjährig in einer Hand liegende Bewirtschaftung sind unsere Böden von hoher Fruchtbarkeit, die getragen wird von einer angepassten Grunddüngung, dem Anbau von Zwischenfrüchten und einer reduzierten Bodenbearbeitung.“