Hessischer Bauernverband fordert Sonderregelung beim Mindestlohn

09.04.2025
Der Hessische Bauernverband (HBV) warnt vor den drastischen Folgen einer Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro für die heimische Landwirtschaft.
Spargel grün und weiß
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Um die Existenz der Betriebe und die regionale Lebensmittelversorgung zu sichern, fordert der Verband eine Sonderregelung für die Landwirtschaft. Andernfalls drohen vor allem arbeitsintensive Kulturen wie der Spargelanbau unrentabel zu werden. 

Bereits jetzt haben steigende Kosten dazu geführt, dass die Spargelanbaufläche in Hessen deutlich reduziert wurde. Ein Mindestlohn von 15 Euro, der auch für ausländische Saisonarbeitskräfte gelten würde, könnte viele Betriebe an den Rand der Existenz bringen. Höhere Lohnkosten würden zudem die Preise für landwirtschaftliche Produkte insgesamt anheben und die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Erzeuger weiter schwächen. 

Spargeleröffnung 2025 Rhein
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Auch Ministerpräsident Boris Rhein nahm am 3. April bei der offiziellen Eröffnung der hessischen Spargelsaison auf dem Steinbrücker Hof in Weiterstadt Stellung. Beim symbolischen ersten Spargelstich betonte er die schwierigen Rahmenbedingungen, unter denen die hessische Landwirtschaft leidet. Neben der Bürokratie sei insbesondere die geplante Lohnsteigerung eine große Herausforderung für Obst- und Gemüsebauern, Winzer und Gartenbaubetriebe. 

„Hessischer Spargel ist aktiver Klimaschutz und unterstützenswert!", erklärte Rhein. Dennoch müsse die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft erhalten bleiben. Denn nur wirtschaftlich handlungsfähige Betriebe könnten weiterhin hochwertiges, regionales Obst und Gemüse produzieren. 

Ohne eine Sonderregelung beim Mindestlohn, so der HBV, steht die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln auf dem Spiel.

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